Offener Brief an Stefan Niggemeier

Ich bin Autistin - Asperger-Syndrom bei Frauen

Offener Brief an Stefan Niggemeier,

im Verlauf des „Wahl-Duells“ am Sonntag, den 1. September 2013, verwendeten Sie auf Twitter folgende Formulierung:

Sie nutzten die psychiatrische Diagnose der „tiefgreifenden Entwicklungsstörung“ Autismus als Bezeichnung für Kanzlerin Merkel und ihren Konkurrenten Steinbrück. Was Sie genau damit bezwecken wollten, können wir nur raten, aber unsere bisherigen Erfahrungen mit der Verwendung dieses Begriffs in den Medien lassen uns Folgendes vermuten: Sie unterstellen den beiden Diskussionsteilnehmern, nicht zuzuhören, die Argumente anderer zu ignorieren und ‚in ihrer eigenen Welt zu leben‘. Da es sich um die Bezeichnung einer psychiatrischen Diagnose handelt, pathologisieren Sie deren Verhalten zusätzlich.
Dazu beschränken Sie den Autismus-Begriff auf die im Volksmund vertretenen gängigen Vorurteile und verwandeln ihn in ein Persönlichkeitsmerkmal.

Kurz: Sie nutzen den Begriff „Autisten“ als Schimpfwort.

Gerade weil Sie…

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Offener Brief zum Welt-Autismus-Tag 2013

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Wir sind Menschen

Es begann im Dezember mit der Berichterstattung über den Amoklauf in Newtown, die dazu führte, dass viele Autisten laut wurden, um sich Gehör zu verschaffen. Seither taucht „Autismus“ oder „autistisch sein“ immer wieder in einem völlig falschen Kontext auf.

In letzter Zeit nimmt es überhand, dass Politiker, Journalisten und Wirtschaftsbosse den Begriff Autismus missbrauchen, ohne darüber nachzudenken, welches falsche Bild dadurch von Autismus geprägt wird. Leider taucht der Begriff „autistisch“ meist im negativen Kontext auf, was ein Bemühen vieler Menschen, Autismus in der Gesellschaft bekannter zu machen, zunichte macht. Betroffenen Menschen werden auf Grund solch schlecht recherchierter, diskriminierender und unüberlegter Aussagen mehr Vorurteile entgegen gebracht und es werden ihnen Eigenschaften zugesprochen, die mit dem, was Autismus ist, nichts mehr gemein haben.

Autisten sind Menschen mit ein paar besonderen Eigenschaften, die für die Allgemeinheit eine Bereicherung darstellen können, sofern sich diese auf sie einlässt. Autisten sind dabei so verschieden, wie Menschen eben verschieden sind. Sie haben unterschiedliche Stärken, Schwächen, Begabungen und Interessen. Sie haben Gefühle, lieben ihre Familien und ihre Freunde. Und sie möchten geachtet und respektiert sein wie jeder andere Mensch auch. Autisten leiden in der Regel nicht an ihrem Autismus, sondern an der Intoleranz und der fehlenden Akzeptanz ihres Umfeldes. Ja, Autisten haben Gefühle, manchmal sogar intensiver als andere. Sie können sie nur oft nicht ausdrücken. Manche Autisten zeigen ihr Innenleben reduzierter als andere. Autisten fällt kognitive Empathie oft schwer, also das reine Lesen der Gefühle anderer anhand nonverbaler Signale. Wenn sie jedoch wissen, wie sich das Gegenüber fühlt, zum Beispiel, weil es klar formuliert wurde, ist emotionale Empathie, also das Mitfühlen, meist kein Problem. Zusammen kann es den Eindruck erwecken, dass Autisten weniger empathisch seien oder nicht an ihren Mitmenschen interessiert. Aber das ist in den meisten Fällen so nicht richtig und es verletzt Autisten oft gleichermaßen wie Nicht-Autisten, von einer Gesellschaft ausgegrenzt zu werden.

Daher ist eine breite Aufklärung über Autismus wichtig. Dazu gehört, dass man über uns in der Presse gut recherchiert berichtet und die Begrifflichkeit korrekt anwendet. Helfen Sie uns, über Autismus aufzuklären. Unser Ziel ist es, dass wir miteinander reden statt übereinander. Dass Psychiater, Psychologen, Kinderärzte, Therapeuten, Medienverantwortliche, Politiker und viele andere Menschen, die mit Autisten arbeiten oder über sie „urteilen“, sich einmal mit der Sichtweise der Autisten auseinandersetzen und davon profitieren.

Es wird Zeit, dass man endlich anfängt mit uns zu reden und nicht nur über uns.

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Offener Brief von der Protestaktion zum Weltautismustag gegen die Verwendung des Wortes „Autismus“ im Zusammenhang von Politik, Wirtschaft und Amokläufen
Download als PDF-Datei Offener Brief zum Welt-Autismus-Tag 2013
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Erklärung von Aspies e.V. zum Welt-Autismustag: Gegen diskriminierende Darstellungen von Autisten in den Medien

Belgischer Fernsehspot zum Welt-Autismus-Tag

Ungefähre Übersetzung:

In unserer Medienkampagne Autismus „So nah und doch so weit weg“ stehen die Beziehungen zwischen Menschen mit und ohne Autismus im Mittelpunkt. Selbst wenn wir uns so nahe sind, der Abstand zwischen Menschen mit und ohne Autismus scheint oft schwierig zu überbrücken. Wollen Sie Menschen mit Autismus verstehen, dann benötigen Sie nur ein wenig mehr Aufwand. „Etwas mehr“  Zeit, Energie, Aufwand, Empathie, Kreativität … aber es lohnt sich absolut!

Ich bin Autistin - Asperger-Syndrom bei Frauen

gegen die Verwendung des Wortes Autismus im Zusammenhang mit Politik, Wirtschaft und Amokläufen

Nachdem es in den letzten Tagen wieder vermehrt Artikel in verschiedenen Zeitungen gab, in denen Autismus als journalistisches Stilmittel missbraucht wurde, haben wir uns entschlossen, diese Form der Begriffsverwendung nicht mehr hinzunehmen und laut zu werden, um uns dagegen zu wehren.

Katja Carstensen hat bei Facebook eine Veranstaltung erstellt mit dem Titel:

Protestaktion zum Welt-Autismus-Tag gegen die Verwendung des Wortes Autismus im Zusammenhang mit Politik, Wirtschaft und Amokläufen

Wir möchten zum Autismustag eine Aktion starten die sich lautstark gegen diese Art Umgang mit dem Begriff Autismus wehrt. Es nimmt überhand. Politiker, Journalisten und Wirtschaftsbosse benutzen den Begriff ohne darüber nachzudenken welches Bild dadurch vom Autismus geprägt wird. Viele Menschen denken heute bei Autismus spontan an „Rainman“ (was so auch schon nicht richtig ist), bald werden sie bei diesem Begriff an Amokläufe, widerspenstige Politiker usw. denken. Lasst uns…

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Ich bin Autistin - Asperger-Syndrom bei Frauen

Am 02. April ist wieder Welt-Autismus-Tag. Ein Tag, der 2008 von der UNO initiiert wurde, um weltweit aufzuklären darüber, was Autismus ist und um Ängste und Hürden abzubauen, die auf Grund mangelnder Kenntnis in der Gesellschaft noch immer sehr groß sind und ein Miteinander häufig erschweren. Unwissenheit behindert Akzeptanz.
Wenn ich den Suchmaschinen „Welt-Autismus-Tag“ eingebe, finde ich neben der in die deutsche Sprache übersetzte Definition der UNO nur sehr wenig Informationen. Ebenso sieht es mit der Präsenz in den Medien aus – leider auch mit Veranstaltungen oder besonderen Aktionen der zahlreichen Autismus-Regionalverbände. Größere Informationsveranstaltungen wie die des Vereins „Leben mit Autismus Bonn und Rhein-Sieg-Kreis e.V“ oder dem in diesem Jahr zum ersten Mal stattfindenden Leipziger Autismus-Tag (LunA)gibt es nur wenige. Oder es fehlt die überregionale Verbreitung von Informationen über geplante Aktionen im Internet und in der Presse. Und damit auch das Erreichen möglichst vieler Menschen. Was es nicht gibt, ist…

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Emma Wolff liest aus der Anthologie „Ein Leben mit Autismus“

Anthologie

Emma Wolff liest in der Wortwäscherei in Bielefeld aus der Anthologie
„Ein Leben mit Autismus“. Durch Klicken auf das Buchcover werden Sie
auf die Webseite des Kanal 21 weitergeleitet.
Dort steht ein Video von der Lesung online zur Verfügung.
Die Anthologie ist 2012 im Telescope-Verlag erschienen.
Meine Texte „Vom Anderssein“ sind in dem Buch veröffentlicht.

Unwissenheit schürt Ängste – Ein Kreislauf von Ausgrenzung und Isolation

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Gastbeitrag von Emma Wolff:

Unwissenheit schürt Ängste.
Noch mehr ist das der Fall, wenn es sich um Besonderheiten, Behinderungen und Krankheiten handelt die nicht sofort sichtbar sind. Einer der Gründe, wieso mir Aufklärung immer so sehr am Herzen liegt, um für Verständnis zu sorgen und Ängste zu mindern. Asperger – Autismus und Fibromyalgie gehören in und zu meinem Leben. Beides wird in dieser Gesellschaft nicht akzeptiert, da beide Andersartigkeiten die meiste Zeit nicht greifbar, nicht sofort sichtbar sind. Demzufolge möchte man sich auch nicht damit auseinandersetzen, vor allem weil es den einzelnen ja nicht betrifft.

© by Emma Wolff (8.2.2013)

Ja, die Betroffenheit und die Fibromyalgie. Sollte es mal der Fall sein, dass die Fibro in einer ihrer Symptome einmal sichtbar ist, wie z.B. die Schmerzschübe oder starkes Zittern, neben den chronischen Schmerzen, die nie vergehen, dann möchten viele am liebsten die Augen verschließen, da das Leid und der Schmerz sichtbar wird. Jedoch macht es in meiner Umgebung den Mitmenschen noch mehr Angst, wenn ich dann immer noch lachen kann. Ja, sogar Witze über die Fibro, mich und das Leben reiße. Das ist ein Paradoxum, welches in den Köpfen nicht zusammenpasst.
Natürlich gibt es Momente in denen man einfach nur noch weinen möchte, weil man so verzweifelt ist und eigentlich Hilfe braucht, weil der Schmerz unerträglich erscheint und die Ungeduld die Vergänglichkeit des Schubes nicht beenden möchte. Im Laufe der Zeit habe ich mir Strategien für den Notfall zurechtgelegt und gelernt mit der jeweiligen Gegebenheit zu leben ohne auch psychisch zu leiden.

Ein Leben, welches auf die eigene Achtsamkeit ausgerichtet ist. Jeden Morgen stelle ich mir die drei Fragen, „Was muss ich? Was will ich? Was kann ich?“ Die dritte Frage deswegen, damit ich objektiv bleibe, denn nicht alles was ich möchte, lässt sich immer aus körperlichen Gründen realisieren.
Grundsätzlich heißt es aber zu schauen, was tut mir gut und was nicht. Dementsprechend versuche ich alles zu vermeiden, was mir nicht gut tut, so weit es möglich ist. Mal von vielen Aktivitäten abgesehen, die aus körperlichen Gründen nicht gehen, zieht man sich doch mehr zurück und lässt auch nur noch bedingt Menschen an sich heran. Meist sind das Menschen denen man nicht nur vertrauen kann, sondern jene die nur minder ein Problem mit den Defiziten haben, deren Mitleid nicht in Hilflosigkeit endet und die keine Angst davor haben. Menschen die dann einfach Handeln.

Natürlich steht außer Frage, das diese Situation für sie eine Belastung ist, weil man gerne mehr tun möchte. Es ist dann sehr schwer sich vorzustellen, das sie mir eine große Hilfe sind, wenn man in den Phasen der räumlichen Isolation durch zu starke Schmerzen, einfach mal ein gutes Gespräch führen kann oder jemanden mit mir geduldig die Straße entlang schleicht, da es schneller nicht geht. So absurd das klingen mag, aber Bewegung hilft. Für 300 m brauche ich zwar dann eine halbe Stunde aber es tut der Seele gut und dem Körper sowieso, da die Steifheit ausfallen kann.
Solch ein Ausflug führt zu einem weiteren gesellschaftlichen Problem, vor allem wenn ich es alleine bewältige. Je Gleichmütiger ich in solch einer Phase werde, wofür ich unendlich dankbar bin, um so schwieriger werden die Blicke und verbalen Ausfälle meiner Mitmenschen. Das ist etwas was man nicht sehen möchte und deswegen soll ich am besten hinter verschlossenen Türen bleiben. Selbst wenn ich mir meine Einkäufe nach Hause liefern lasse, darf ich mir auf Grund meines Alters noch Rechenschaft ablegen, warum ich dies nicht nach Hause trage, obgleich ich es nur mit Gehhilfen in den Laden geschafft habe. „Du bist doch Jung, da wirst du das doch alleine tragen können.“ Mittlerweile gehe ich nicht weiter darauf ein, weil ich mir im Laufe der Jahre klar geworden ist, das es alleine nur die Angst und das Unverständnis ist die solche Sprüche zu Tage bringt, oder auch Spot und Hohn ernte, wenn ich nicht anders kann.

Die Angst vor der eigenen Hilfebedürftigkeit und den Schmerzen zu groß ist.
Viele möchten sich auch nicht weiter damit auseinandersetzen und verschließen die Türen. Die Hilflosigkeit und Angst wollen sie nicht ertragen. Man möchte sich nur an den schönen Dingen des Lebens erfreuen und nicht das Leiden vor Augen haben. Somit ist jemand wie ich, der dann unter Schmerzen versucht zu laufen, dieses mit Müh und Not hinbekommt, das wandelnde Leid. Das Lachen und die witzigen Gegebenheiten können nicht mehr wahrgenommen werden.
Wobei in meinen Augen das eine nichts mit dem anderen zu tun hat. Das eine ist eine körperliche Behinderung, die sich auch wieder in einem gewissen Rahmen normalisiert, obgleich es bei weitem nicht so ist wie vor 10 Jahren. Das andere ist die Psyche, das menschliche Wesen in der Hülle, welche Krank ist und dieses möchte ein würdiges Leben führen. Dies ist aber nur für sich allein möglich. Ständige muss man sich noch rechtfertigen, warum alles so ist wie es ist, warum nichts mehr so ist wie es mal war und warum alles unberechenbar ist, da ein Schub sich nicht ankündigt.
Selbst wenn man sich öffnet und in einer stoischen Ruhe erklärt was los ist, wird an der eigenen Person gezweifelt, denn vor Jahren funktionierte es mal. Da man diese Behinderung nicht greifen kann, wird man als Spinner oder depressiver Mensch abgetan. Ich soll mich doch nur mal ein bisschen zusammenreißen, obgleich man täglich über seine körperlichen Grenzen geht, wenn man ein einigermaßen normal gestalteten Alltag erlebt und am Morgen nicht weiß, was für ein Eigenleben der Körper am Abend entwickelt.

„Nimm die Krankheit nicht einfach an, sondern kämpfe gegen sie an.“ Das wäre aber ein Kampf gegen mich und meiner Selbst.
Ich habe in den letzten Jahren viel über mich und das Leben lernen dürfen. Habe Mut für neue Wege gewonnen, da ich lernte mit dieser Situation zu leben und das ich keine Angst haben brauche, auch wen es meinen Mitmenschen schwer fällt zu akzeptieren. Nur das ist deren Problem und am Ende ist es auch traurig, das ich so denken muss, da dieser ganze Kreislauf noch mehr isoliert, als es sonst schon der Fall ist.
Am Telefon sage ich oft nicht einmal mehr wie es mir geht, damit nicht gleich wieder aufgelegt wird. Natürlich möchte ich dann auch nicht über die Gegebenheit reden, doch ich möchte wenigstens auf diesem Wege noch etwas am Leben außerhalb meiner vier Wände mitbekommen. Das geht aber nur wenn ich schweige.
Der Kreis von Menschen um mich herum ist sehr klein geworden. Somit sind können dann Worte wie, „Ach dann lege ich lieber wieder auf und wir können dann wieder telefonieren, wenn es dir besser geht.“, verletzend sein, ohne das es in der Absicht des anderen lag. Selbst, wenn man versteht, das es zum Teil die Hilflosigkeit ist und man damit gesagt bekommt, „Wir wollen das du ganz schnell wieder gesund wirst und dich bis dahin schonst.“, so schmerzt es dennoch. Ohne ungerecht und undankbar zu wirken, denn das bin ich in keiner Weise, nur ‚Wer soll geschont werden?’ Das nicht damit auseinandersetzen wollen mit der Gegebenheit, die Ängste, die eigene Hilflosigkeit oder wirklich ich?. Um so unverständlicher ist dann die Tatsache, wenn ich darum bitte, mich dennoch auf diese Weise weiter mit teilhaben zu lassen. Trotz der körperlichen Defizite in dem Moment, kann ich mich noch wunderbar an den Schönen Dingen des Lebens erfreuen und bin dann sogar noch dankbarer für alles erleben, als es so schon ist.

Damit ich diese Verletzung nicht mehr erleben und diese Erklärungen nicht mehr abgeben muss, sage ich es eben nicht mehr.
Da ich diese Menschen, die einen Platz in meinem Herzen haben, in keiner Weise in Bedrängnis bringen möchte, gehe ich ständig über meine Grenzen, denn ihre Angst der Hilflosigkeit schwingt unbewusst immer mit und dieses Erleben möchte ich ihnen ersparen. Ich möchte ihnen dieses Miterleben ersparen und mir die Verletzung, die daraus entstehen könnte.

Ein Leben mit der Fibromyalgie und auch ein Leben mit Autismus, sind in dieser Gesellschaft mit einem Teufelskreislauf verbunden. Das, was all diese Betroffenen brauchen sind nicht Mitleid. Sie brauchen Akzeptanz der Gegebenheiten und des Lebens, welches immer Individuell ist. Es ist aber noch ein langer Weg dahin, selbst bei allen Integrations- und Inklusionsgedanken die in dieser Gesellschaft erwünscht sind. Es beginnt bei der Akzeptanz, das nicht alle gleich sind und jeder Mensch nicht das selbe leisten kann. Nur diese Akzeptanz wird erst entstehen, wenn die Menschen aufhören zu vergleichen, zu bewerten und zu urteilen und beginnen sich mit sich selber, den Ängsten, dem Leben und der Vergänglichkeit all dessen bewusst auseinandersetzen. Bis dahin wird es weiterhin Unverständnis, Demütigung, Ausgrenzungen und Isolation eines jeden der etwas anders ist geben.

Auch wenn mein Wunsch ein anderer ist, ich jeden Tag aufs Neue dagegen ankämpfe, in dem ich mein Leben lebe und für mich persönlich meinen Frieden mit und in diesem Ganzen gefunden habe, so ist dies aber die klare und traurige Erkenntnis die ich erhalte, in einem Leben mit Fibromyalgie und das Mitleben von Autismus.

© by Emma Wolff (8.2.2013)

Ich bin Autistin - Asperger-Syndrom bei Frauen

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Das Programm der Blogger-Themen-Tage vom 01. bis 03. März 2013 ist jetzt online. Teilnehmende BloggerInnen können dort ihren Veröffentlichungstermin entnehmen. Änderungen sind vorbehalten und werden bei Bedarf täglich aktualisiert. Die Links zu den einzelnen Blogbeiträgen werden am jeweiligen Veranstaltungstag eingefügt.
Das Programm beginnt jeden Tag um 12 Uhr und endet zwischen 20.30 Uhr und 21.30 Uhr.

Freitag 01. März 2013

Samstag 02. März 2013

Sonntag 03. März 2013

Weitere Informationen können nach wie vor dem Blog „Quergedachtes“ entnommen werden.

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Ich bin Autistin - Asperger-Syndrom bei Frauen

#EinfachSein Behinderungen, Medien und die Gesellschaft

Viele Stimmen finden Gehör, wenn einzelne untergehen! Mit diesem Gedanken starteten vor einigen Tagen Überlegungen, einen Aktionstag zum Medien- und Gesellschaftsbild von Behinderungen zu machen. Herausgekommen ist die Idee der Blogger-Themen-Tage 2013! Viele Blogger möchten an mehreren Tagen zu einem Leitthema einen Beitrag leisten und so dazu beitragen, dass auch Themen und Blogger, die weniger „massentauglich“ sind, Gehör in der Gesellschaft und den Medien finden. Damit kein Chaos entsteht, haben wir uns entschlossen, ein Programm dazu zu machen. An den Themen-Tagen werden die Blogposts zu bestimmten, vorab festgelegten Uhrzeiten veröffentlicht. So kann man als Leser den ganzen Tag über immer wieder neue Eindrücke sammeln und neue Blogs kennenlernen. Natürlich sind die Blogposts auch nach den Themen-Tagen noch einsehbar.

Wer organisiert die Blogger-Themen-Tage?

Die Idee wurde im Blog quergedachtes geboren. Ohne Hilfe und Unterstützung von Katrin vom Blog Autzeit und Sabine von Aspergerfrauen wäre aus…

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Ich möchte auch hier auf die fragwürdige Form der Medienberichterstattung aufmerksam machen, die auf Grund von Vermutungen von JournalistInnen und RedakteurInnen  einen Zusammenhang herstellt zwischen Autismus (speziell dem Asperger-Syndrom) und dem Amoklauf eines jungen Mannes an einer Grundschule in Newtown/USA.

Ich bin Autistin - Asperger-Syndrom bei Frauen

Es ist schrecklich, was gestern in den USA an einer Grundschule geschehen ist. Ein junger Mann hat bei einem Amoklauf 27 Menschen – darunter viele Kinder im Alter zwischen 5 und 10 Jahren – getötet und am Ende dieser unvorstellbaren Tat sich selber erschossen. Unbegreiflich, wie ein Mensch zu einem solchen Verbrechen fähig sein kann. Weil die Menschen begreifen wollen, suchen sie nach einer Erklärung, nach dem „Warum“?
Und dann steht es plötzlich in nahezu allen Medienberichten:
„Der Täter war Autist. Er litt am Asperger-Syndrom.“
So weit ich informiert bin, sind das bisher nur Vermutungen. Vermutungen, die lediglich aus dem Verhalten des Amokläufers geschlossen werden. Aber sie verbreiten sich schnell. So schnell, dass sie nicht mehr aufzuhalten sind. Überall liest man, dass der Täter emotionslos war, kamerascheu. Dass er wenig sprach und von Klassenkameraden als unauffälliger Einzelgänger beschrieben wurde.

Macht ihn das zum Autist?
Und – macht ihn das zu…

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TherapeutInnen gesucht

Der Verein „Leben mit Autismus Bonn und Rhein-Sieg-Kreis e.V.“
sucht für seine Autismus-Ambulanz an den Standorten Bonn und Rheinbach zum nächstmöglichen Termin

eine(n) Psychologin/Psychologen
eine(n) Autismustherapeutin/Autismustherapeuten

Nähere Informationen erhalten Sie bei Interesse auf der Homepage des Vereins
oder über die Stellenangebote, die als PDF-Dateien zur Verfügung stehen:

Stellenangebot PsychologIn
Stellenangebot AutismustherapeutIn

 

Bezieht Stellung mit Ohrenkuss

Ohrenkuss bittet Euch, die Petition zu unterzeichnen. Bis zum 15. Oktober 2012 müssen 50.000 Unterschriften zusammen kommen. Dann wird das Anliegen im Anschluss parlamentarisch geprüft. Worum geht es? Eine neue Methode der vorgeburtlichen Diagnostik soll eingeführt werden.

Mit hoher Sicherheit kann dadurch festgestellt werden, ob das Ungeborene eine Chromosomenfehlverteilung hat (unter anderem Trisomie 13, 18 und 21). In mehr als 95% der Fälle erfolgt nach einer solchen Feststellung ein Abbruch der Schwangerschaft. Wenn alle betroffenen schwangeren Frauen und ihre Familien in Deutschland diese Konsequenz ziehen würden, dann gäbe es bald keine Menschen mit Down-Syndrom mehr.

Weitere Informationen zum Test gibt es auf den Seiten des Down Syndrom Infocenters.

Ohrenkuss Fernkorrespondentin Verena Elisabeth Turin erkennt den Wert der Vielfalt, sie schreibt: „Du bist ein Mensch, weil wir ganz verschiedene Meinungen und Grenzen und Gefühle haben“. Svenja Giesler will „dass sie Respekt vor mir haben. Die sehen nicht, wie ich mich fühle. Dass es mir Angst einjagt und dass es sehr erschreckend für mich ist. Ich habe Down-Syndrom, aber ich stehe dazu. Ich bin kein Alien, denn ich bin so wie ich bin. Jeder soll es verstehen und mich respektieren.“

Schaffen wir die 50.000 Stimmen? Stand am 28.9.2012 um 17:00 Uhr: 509 Stimmen.
Ohrenkuss Gründungsmitglied Michael Häger ist natürlich zuversichtlich und meint: „Wir schaffen das, weiter so!“.

Verteilt diese Information weiter, damit viele unterschreiben können, den Link zur Petition könnt Ihr hier anklicken. Bis zum 15. Oktober müssen 50.000 Unterschriften gesammelt werden.

Leben mit Autismus – Die etwas andere Anthologie

Ich möchte auch in diesem Blog auf eine ganz besondere Anthologie hinweisen, die Ende Oktober erscheint und bereits jetzt vorbestellt werden kann:

Tommy Krappweis (Autor und Erfinder von der Kultfigur „Bernd das Brot“)
schreibt dazu:

„Dieses Buch kann dazu beitragen, dass mehr Verständnis für diese ganz besonderen Kinder herrscht. …“

Autismus und das Asperger Syndrom sind viel mehr, und die Absicht dieser Anthologie ist es, dieses „Mehr“ zu ergründen. Erfahrungsgemäß begreift man Menschen mit dieser Symptomatik im alltäglichen Erleben und dessen Gegebenheiten – den sprichwörtlichen Geschichten, die das Leben schreibt. Die ist auch der Ansatz, den dieses Buch verfolgt.
Es ist weder Ratgeber noch wissenschaftliches Fachbuch, sondern stellt das alltägliche Leben in all seinen Facetten, der Wahrnehmung und der Erfahrung in den Fokus.

Diese Sammlung enthält Werke von Autisten und Menschen, die mit dem Syndrom in Berührung kamen oder sich ihre Gedanken darüber gemacht haben.
Wer einen Einblick in das alltägliche Leben oder in die Gefühlswelt eines Autisten
erhaschen möchte, liegt mit dieser Sammlung von Kurzgeschichten, Gedichten, Songtexten, Bildern und Fotografien genau richtig.

Angaben

Titel: Ein Leben mit Autismus – Die etwas andere Anthologie
Erscheinungsdatum: Ende Oktober (Datum wird vom Verlag nachgereicht)
Herausgeberin: Emma Wolff
Verlag: Telescope – Verlag
172 Seiten
Farbdruck
ISBN: wird nachgereicht
Preis: 17,00 €
Dieses Buch kann ab dem 18.09.2012 direkt bei dem Telescope Verlag oder bei der Herausgeberin und Autorin Emma Wolff vorbestellt werden.

Telescope – Verlag
info@telescope-verlag.de
Fax: 03733 -596 328

Emma Wolff
emmaswelt@yahoo.de

Besonderheit dieser Vorbestellung

Die Besonderheit dabei ist, das jede Vorbestellung noch ein kleines Geschenk, in Form eines Kunstdruckes in A4 Format, dazu bekommt.
Da die Bilder in dem Buch nicht unterschiedlicher sein könnten, möchten wir auch nichts dem Zufall überlassen und es darf aus zwei Bildern ausgewählt werden.

Dieses kleine besonders feine Paket gibt es nur für jede Vorbestellung und endet mit dem offiziellen Erscheinungstag Ende Oktober. (Datum wird vom Verlag nachgereicht)

(Text mit freundlicher Genehmigung der Herausgeberin Emma Wolff)

Die Bilder, die es als kleine Zugabe zu jeder Vorbestellung gibt, können in der folgenden PDF-Datei eingesehen werden:

Ein Leben mit Autismus – Die etwas andere Anthologie – Buchvorstellung

Ich bin schon sehr gespannt auf das Buch, welches unter anderem auch Textbeiträge von mir enthält.